Samstag, 31. Juli 2010

Griechischer Wein oder: πάντα ῥεῖ

Schön, dass man zu diesem Thema so viele lauwarme Wortspiele machen kann und dass man dank Wikipedia gebildeter rüberkommt, als man ist, indem man ein paar griechische Wörter kopiert.

---

Nun zum Wesentlichen: Endlich in der Pension Argiris angekommen, sollte dies mein Anlaufpunkt für die nächste Woche werden:

Dem Mistkübel unten im Bild kam eine wichtige Funktion zu, denn man darf anscheinend in Griechenland (na ja, zumindest auf Ithaki) das Klopapier nicht ins Klo werfen. Ungewohnt für unsereins, und ich muss zugeben, ein paar Mal ist es mir schon passiert.
Das Selber-Ausleeren des Mistkübels war übrigens Teil des All-Exclusive-Service.

Hinter dem Haus befand sich eine Reihe von Türen, und unter anderem lag das dahinter:

Es handelt sich anscheinend um einen Teil der Gemeinschaftstoiletten einiger Zimmer, die nicht mehr genutzt werden. Schön trostlos, denn wenn nicht einmal mehr gesch****en wird, gibt's auch nicht mehr viel zu lachen.

Montag, 26. Juli 2010

Ein Schiff wird kommen

Ich bin zwar kein Mädchen aus Piräus, träume auch nur gelegentlich von Matrosen, musste aber, nachdem ich den Busbahnhof glücklich hinter mir gelassen habe, dann auch noch auf eine Fähre warten.

Da der Bus für die ca. 35 km 1,5 Stunden brauchte und man bei 36°C schlecht aufs Trinken verzichten kann, stürzte ich - bereits unter Schmerzen - ins Café Nea Sami, das der Bushaltestelle direkt gegenüber liegt.
Unter den gegebenen Umständen war ich nicht mehr wählerisch, wurde aber positiv überrascht:


Das Klo war sehr gepflegt, es gab Seife und Papiertücher, und so hab ich die drei Stunden Wartezeit ganz entspannt hinter mich gebracht.

Samstag, 24. Juli 2010

Reisefieber (3)

Was sich wohl hinter dieser Tür am Busbahnhof von Argostoli verbirgt?

Das da.

Da gibts auch nicht viel dazu zu sagen, außer vielleicht: Der Bus für dieses Klo ist schon lange abgefahren. Oder so.

Freitag, 23. Juli 2010

Reisefieber (2)

Am selben Tag, etwas später. Nach der Landung am Kefalonia Airport finde ich dieses Klo vor. Die mitgereisten Damen beschweren sich lautstark, was es nicht für eine Frechheit sei, dass es nur ein Klo gibt - ein Blick ums Eck hätte sie eines Besseren belehrt.

Habe übrigens die Gefahr einer Verhaftung heldenhaft in Kauf genommen: Am Flughafen von Kefalonia herrscht nämlich Fotografierverbot.

Die Pluspunkte:
  • Klopapier vorhanden
  • Seife vorhanden (duftete angenehm nach Rosen)
Die Minuspunkte:
  • keine Papiertücher
  • der Geruch
Gesamteindruck: Für einen Flughafen OK - da hab ich durchaus schon Schlimmeres erlebt.

Reisefieber (1)



Der Flughafen Wien ist eine Drehscheibe zwischen Ost und West, Schauplatz aufregender Spionagegeschichten, meistens aber Warteraum.
Und wie das so ist, wenn man verreist und aufgeregt ist, meldet sich halt auch die Blase, und im Flugzeug will man ja sowieso nicht gehen.

Mein erster Urlaubstag begann - häuseltechnisch gesehen - um fünf Uhr Früh im o.a. Ambiente. Man kann darüber streiten, ob es bei dem Geruch ein Vor- oder Nachteil ist, noch nicht gefrühstückt zu haben - so gegen 07:30 Uhr hab ich's dann geschafft, zu essen.
Wer da Lust auf die tic-tac aus dem Automaten verspürt? Welcher Witzbold verspottet da die Klogeherinnen? Und wozu soll der Kondomautomat in dieser total abtörnenden Umgebung anregen - wer hat da zuviele schlechte Pornos gesehen?

Fragen über Fragen. Aber nun zum Wesentlichen:

Die Pluspunkte:
  • Klopapier vorhanden
  • Papiertücher vorhanden
  • Seife vorhanden (mit Einschränkungen)
  • zumindest um die Uhrzeit aufgeräumt
Die Minuspunkte:
  • der Gestank
  • der Look
Gesamteindruck: Also wenn man Millionen in den Skylink pumpen kann, dann wird es doch bitte nicht zuviel verlangt sein, in Toilettenanlagen zu investieren, die einer mitteleuropäischen Hauptstadt des 21. Jahrhunderts würdig sind!

Donnerstag, 15. Juli 2010

Unschuld? Ich wasche meine Hände in Alkohol

Reisen bildet. Reisen macht Spaß. Gerade die unerwarteten Ereignisse, die wir erleben, bleiben uns in Erinnerung.
Eine Überraschung, auf die ich allerdings verzichten kann, ist doch jedesmal die Ausstattung und Sauberkeit der Klos, die meinen Weg säumen.

Im bekannten Umfeld habe ich sie ja, meine Ankerpunkte, kann mich von einem Klo zum nächsten hanteln, stets in der Gewissheit, was mich erwartet.
Auf Reisen hat sich aber eine Ausrüstung bewährt, die trotz ihrer Einfachheit große Wirkung hat:


Man darf sich leider nicht darauf verlassen, dass man überall seine Hände anständig, das heißt mit Seife, waschen kann - darum empfehle ich die Alko-Gels, die im letzten Jahr endlich auch in Österreich Einzug gehalten haben (Schweinegrippe sei Dank). Sei das Klo auch noch so grauslich: Nach vollzogener ritueller Reinigung ist der Ekel nicht mehr als eine böse Erinnerung.

Ein Päckchen Taschentücher sollte man ja eigentlich immer dabei haben, besonders aber dann, wenn man erwarten darf, kein Klo vorzufinden.

Schließlich hat man einen gewissen Standard - und die Stimmung ist auch besser, wenn man sich um die niederen, aber eben elementaren Dinge keine unnötigen Gedanken machen muss.

In diesem Sinne verabschiede ich mich für eine Woche nach Ελλάς, stets im Dienste der Reportage und auf der Jagd nach Sensationen.

Mittwoch, 14. Juli 2010

Schiffen unter Palmen

Das Palmenhaus - ein
allseits beliebter "Hotspot" im Wiener Burggarten, besonders an lauen Sommerabenden.
Das Klo: recht ordentlich.

Die Pluspunkte:
  • Klopapier vorhanden
  • Seife vorhanden
  • relativ sauber



Die Minuspunkte:
  • keine Papierhandtücher; die Armatur muss nach dem Händewaschen berührt werden
Gesamteindruck: Ein im positiven Sinne unspektakuläres Klo.


---

Der klugen Leserin, dem schönen Leser mag das vermehrte Auftreten des Dyson Airblade (TM) in der Gastronomie schon ins Auge gesprungen sein - zweifelsohne ein Wunderwerk der Technik. Händetrocknen mit Naturgewalten.

Dienstag, 13. Juli 2010

Abstecher

Von den Sofiensälen ist ja bekanntlich nicht mehr viel übrig - diese Wand kündet von besseren Zeiten, als hier noch fleißig uriniert wurde.

---


Zum Schachtelwirt geht man nicht nur, wenn man rasch was essen will - auch andere Bedürfnisse können schnell und relativ unkompliziert befriedigt werden.
Diese Bilder wurden in der Filiale Philadelphiabrücke aufgenommen, wohin ich einen Abstecher machen musste, als auch die Vorstellung, dass ich in zehn Minuten zu Hause sein würde, nicht mehr den gewünschten psychologischen Effekt hatte.




Die Pluspunkte:
  • es besteht de facto kein Konsumationszwang
  • es ist stets Klopapier vorhanden
  • es gibt Seife
  • Infrarot-Armatur am Waschbecken
Die Minuspunkte:
  • scharfer Geruch (nicht nur vom Putzmittel)
  • stark frequentiert - das fordert seinen Tribut
Gesamteindruck: Gut ausgestattetes, modernes Klo. Eine empfehlenswerte Alternative zum Bahnhofsklo.

Montag, 12. Juli 2010

Im Eck

Foto: T.B. (Wien, Februar 2007)


Unmissverständlich. Schnörkellos. Gnadenlos ehrlich. Eine öffentliche Toilette ohne Kompromisse.

Sollte sich diese Idee durchsetzen, wird eine neue Ära eingläutet werden: Die radikale Demokratisierung der Notdurftverrichtung über Klassen- und Geschlechtergrenzen hinaus.
Handelt es sich gar um eine Aktion der Stadt Wien?

Sonntag, 11. Juli 2010

Brauntöne


Es ist stark, kraftvoll, derb, schwer, gesund. Braun wird deshalb auch als Farbe des Männlichen angesehen. Es wird auch mit dem Inferioren in der Natur verbunden, mit allem, das nicht durch Kultur angehoben wurde, sondern auf seinem ursprünglichen niederen Niveau verblieb […] es symbolisiert die niedrigen Aspekte des Lebens selbst.

- Benjamin Jan Kouwer (auf de.wikipedia.org, 11.07.2010)

Dieses Klo, fotografiert im Spätsommer 2008, ist Teil der Einrichtung eines Zimmers im Gasthof zur Post in Seekirchen am Wallersee. Mit den Möbeln und dem "interessanten" Teppich mit Posthorn-Muster hätte man auch 1970 keine Design-Awards abgestaubt, aber die eigentliche Frage, die das Zimmer nach dem ersten Rundgang aufwarf, war doch: Warum, in Gottes Namen, verkleidet man ein ganzes Badezimmer mit braunen Fliesen?

Nun, man muss kein Genie sein, um zu braun und Klo das Naheliegende zu assoziieren.
Irgendjemand hat also vermutlich die Farbe braun als "anregend" empfunden und sich gedacht, er tue den Hotelgästen einen Gefallen damit.
Der Raum als Spiegel seiner Funktion, die Farbe ein einziger Imperativ.

Samstag, 10. Juli 2010

WillCommen

Wenn man so heißt wie ein skandinavischer Hersteller von Tissuepapiererzeugnissen, ist zwangsläufig schon einmal ein Bezug zum öffentlich zugänglichen Klo an sich hergestellt. Nicht, dass man sich der Thematik entziehen könnte - aber wenn man mit einer sogenannten "Mickymaus-Blase" und einem übertriebenen Hang zur Sauberkeit geschlagen ist, dann ist sie, wenn auch nicht von zentraler, dann doch von eminenter Bedeutung.

Auch wenn immer mehr Restaurantbetreiber etc. begreifen, dass die Toilette die Visitenkarte (kann man gar nicht oft genug betonen) ihres Lokals ist (denkt man sich doch oft: Wie schauts denn dann in der Küche aus?) - man ist vor Absonderlichkeiten aller Art leider nicht gefeit.

Dem Klo im Allgemeinen und dem grauslichen Klo im Besonderen sei daher dieser Blog gewidmet - meine Ambition: ein Foto von jedem öffentlichen Klo, das ich aufsuche.
Dem Web 2.0 sei Dank, dass ich dies nun nach und nach tun kann.

Das Bild oben stammt übrigens von einem Jungscharlager Mitte der 90er Jahre. Der Aufenthalt dort (irgendwo im südlichen Österreich, soweit mich die Erinnerung nicht trügt) hat, glaube ich, einen lächerlich geringen Betrag gekostet - was wohl, neben der "einfachen" Austattung, auch der Tatsache geschuldet war, dass wir Kinder selbst das Klo putzen mussten.
Nicht mein erstes traumatisches Erlebnis mit einem Klo, aber das einzige, das fotografisch dokumentiert ist. Bis jetzt.